21.09.2014: Wasserfliegen am Lauerzersee
Zum zweiten Mal fand am 21. September am Lauerzersee in der Badi von Seewen ein Modellsport-Treffen statt. Organisiert wurde der Anlass wiederum vom Modellflugverein Schwyz. Nachdem ich beim letztjährigen Anlass verhindert war, machte ich mich diesmal auf nach Seewen, um mit meinem Prestige, einem F3A-Modell auf Schwimmern, meinen Beitrag zum guten Gelingen der Veranstaltung beizusteuern. Trotz Regen in Lachen machten Chantal und ich uns auf den Weg und fanden in Seewen zu unserer Ueberraschung durchaus gute Flugbedingungen vor. Zwar tröpfelte es ab und an kurz vom föhngezeichneten Himmel, um die Mittagszeit zeigte sich aber das Wetter von seiner schönen Seite und liess den Himmel in sattem Blau erstrahlen. In regelmässigen Abständen machte ich meinen Flieger startklar und beantwortete dazwischen die Fragen der kleinen und grossen Besucher.
Es ist schon ein besonderes Gefühl, ein Wasserflugzeug auf’s offene Wasser hinaus zu steuern, wo es – für den Piloten unerreichbar – fast etwas verloren wirkt. Dank der optimalen Abstimmung von Schwimmern und Wasserruder kommt aber nie ein Gefühl der Unsicherheit auf, das Modell liegt stets stabil im Wasser. Ein wichtiges Gefühl, wenn man am Ufer steht und sein eigenes Modell da draussen über das Wasser gleiten sieht! Das Abwassern (Start) und das Wassern (Landen) gestalten sich unspektakulär, ganz im Gegensatz zu den „Styrohaufen“. Hier zeigt sich, dass grössere Modelle mit einer „gesunden“ Wasserverdrängung klar im Vorteil sind.
Viele Zuschauer zeigten sich denn auch erfreut und beeindruckt vom Leistungsvermögen und dem sichtlich problemlosen handling meines Wasserflugmodells und bekundeten ihre Sympathie mit Beifall und anerkennenden Worten.
Getrübt wurde der Anlass aus meiner Sicht leider etwas vom teils chaotischen Betrieb auf dem Wasser. Obwohl mittels Bojen eine klare Grenzziehung zwischen Schiffen und Flugzeugen bestand, tummelten sich alsbald die Modellboote auf der Fliegerseite. Wenn auch teilweise verständlich – war doch das Bootsfahr-Areal etwas gar klein ausgefallen – waren doch vor allem die lautlosen Segelschiffe und ein Speedboat, welches wie eine wildgewordene Hornisse während meines Fluges vor meiner Nase herumsprang wie ein Hase vor der Flinte, ziemlich lästig. Modellflieger erweisen sich in solchen Situationen einfach als disziplinierter…. Sorry, ist so.
Beim Antritt zum letzten Flug verhiess der inzwischen dunkel gewordene Himmel über der Rigi nichts Gutes. Das Wetterradar auf dem smartphone bestätigte den schnellen Aufzug einer Regenfront. Also schnell noch den Flug durchbringen und dann nichts wie weg…. Doch kaum abgehoben, frischte der Wind schlagartig auf und blies nun kräftig landeinwärts. Die sofort eingeleitete Wasserung verlief zwar noch problemlos, aber das Modell drehte nun in den Wind zeigte mit der Nase hartnäckig auf’s offene Wasser hinaus. Nur mit grosser Mühe schaffte ich es in den immer höher werdenden Wellen mit reichlich Vortrieb die Nase doch noch landeinwärts zu drehen und ans Ufer zu fahren/ tauchen/schippern….. in Panik bauten alle Anwesenden Ihre Stände ab und rannten mit ihren Habseligkeiten in Richtung Parkplatz…. Auch wir zerlegten meinen Flieger so schnell wie möglich und hasteten zum Auto. Nach dem Verladen meines Modells wurde mir wieder leichter, war doch der Wind nun sehr böig und stark. Etwas angefeuchtet, aber zufrieden traten wir den Heimweg an.
Autor: Daniel Dietziker